Freitag, 2. Januar 2015

Hex Hex - mit Tombow?

"Broom Ride" koloriert in Blautönen
Zum Kolorieren von Stempelabdrücken werden verschiedene Marker angeboten. Ich habe mir Tombow-Stifte gekauft und erste Erfahrungen damit gemacht.


"Broom Ride" heißt dieser Stempel (Whipper Snipper Design). Ist der nicht süß? Das Kolorieren gelingt mir bei dem einigermaßen gut, bis auf die Katze, weil ich weder Streifen noch Flecken hinkriege.


"Broom Ride" koloriert in RottönenViele der Stemplerinnen verwenden wohl die Copic-Stifte zum Kolorieren. Ich habe sie nicht ausprobiert, zur Qualität kann ich also nichts sagen. Dass sie nachfüllbar sind, scheint ein Vorteil zu sein, allerdings kommt das auch erst zum Tragen, wenn man sie viel verwendet. Ich habe gelesen, dass man viele Stifte braucht, weil sich Farbtöne nicht recht ermischen lassen. Und dieser Blender ist auch noch nötig. Das macht mir die Copic-Stifte etwas unsympathisch. Nur zum Ausprobieren ist mir die Anschaffung auf jeden Fall zu teuer.


Früher schon habe ich Aquarellbuntstifte benutzt, daher vielleicht sind mir die Tombow-Stifte sympathischer:
  • Die Tinte ist wasservermalbar. Das klappt auch sehr gut, solange sie noch nicht getrocknet ist. Dann lässt sie sich, je nach Papier, nicht mehr völlig anlösen und die ursprünglich bemalte Fläche bleibt ein bisschen sichtbar. Ansonsten gelingen Farbverläufe wunderbar.
  • Man kann problemlos mit einem hellen Stift in eine dunkle Farbe hineinmalen. Die Spitze nimmt sie auf und es entsteht zeitweilig ein Mischton, bis die Spitze wieder "sauber gemalt" ist.
  • Sehr gut ist die Pinselspitze; sie ist nicht zu weich und bleibt vorne fein, auch nach einigem Gebrauch. Die runde Spitze ist gut für Konturen, Akzente und kleinste Flächen. Im Gegensatz zur anderen ist sie aber sehr fest.
  • Mit einem Basisset an Farben komme ich gut zurecht, weil man damit die meisten Töne aus dem Farbkreis herstellen kann. Da ich lieber Landschaften als andere Motive zeichne, habe ich mir zum 12er-Pack nur noch ein paar erdigere Farbtöne dazugekauft, die sich schwer ermischen lassen, wie z.B. sand oder olivgrün.

Allerdings hängt die Verwendbarkeit der Tombow-Stifte sehr vom Papier ab. Ob das bei anderen auch so ist, weiß ich nicht. Hier meine Erfahrungen:
  • normales dickes Zeichenpapier/Tonkarton/Cardstock: Farbstriche auf dem Papier lassen sich nur eingeschränkt bis gar nicht vermalen. Die Stifte selbst hier nicht verwenden, sondern die Farbe erst auf einen Pinsel übertragen. So kann man zwar einigermaßen gut kolorieren, ist aber furchtbar umständlich. Wozu habe ich dann Stifte mit Pinselspitze? 
  • versiegelter Glanzkarton: Die Farben lassen sich zwar gut auf dem Papier vermischen, aber da die Fasern nichts aufsaugen können, ist der Farbauftrag ungleichmäßig. Es dauert auch ewig, bis alles getrocknet ist, doch auch dann sind die Farben nicht unbedingt wischfest. 
  • grundierte Leinwand: Das Vermalen klappt super, durch die grobe Struktur ist sie für Stempelabdrücke allerdings unpassend. 
  • Aquarellkarton: Wie zu erwarten das am besten geeignete Papier. Je dicker, desto weniger wellt es sich, wenn man mit der Nass-in-nass-Technik malt. Will man Stempelabdrücke kolorieren, sollte man darauf achten, fein gekörntes Papier zu kaufen. 
Will man auf anderen Oberflächen als saugendem Papier malen, dann sind alkoholbasierte Stifte (wie die Copics) nötig.

Ich weiß nicht, inwieweit die Tombow-Farben (oder auch andere Kolorationsstifte) lichtecht sein sollten. Extreme Sonneneinstrahlung (einen Sommer lang auf dem Balkon) lässt sie jedenfalls sehr ausbleichen. Dies ist für mich kein Mangel, nur sollte einem das klar sein.

Fazit: Auf passendem Papier sind die Tombow-Stifte unkompliziert anzuwenden und Farbübergänge werden schön fließend. Auch Aquarelleffekt gelingt sehr gut. Ich bin sehr zufrieden und probiere daher auch gar nicht weitere Marken aus.

Hexn konn er net, der Tombow, oba i find na zauberhaft