Nein, ich lebe nicht wirklich in einer WG, denn da teilt man sich nicht nur den Wohnraum, sondern auch die Aufgaben und die Kosten. Meine Mädels allerdings zahlen keinen Pfennig Miete, räumen nicht mal ihre Teller weg, machen nie das Essen, aber beschweren sich manchmal über das, was ich serviere. Und trotzdem sind sie mir die liebsten Zeitgenossen! :-D
Das liest sich zwar, als hätte ich zwei pubertierende Töchter daheim, aber nein, es sind nicht meine Kinder. Auch wenn man ihr Verhalten oft mit dem von Vierjährigen vergleichen kann.
Na klar! Meine Mitbewohnerinnen sind Vierbeiner und haben Schnurrhaare! Und getreu dem Motto "Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal" bin ich von ihnen recht gut erzogen worden^^. Die beiden sind Schwestern und leben nun schon fast 11 Jahre bei mir. *drei Mal auf Holz klopf* - ich wünschte so sehr, dass sie noch mal 11 Jahre blieben...
[Na,das passt ja: musste 10 Minuten unterbrechen, denn Katze Nr. 1 forderte ihre Kuschelzeit]
Wie sicher viele andere Tierbesitzer auch habe ich den Eindruck, dass sie mir in vielen Charakterdingen ähnlich sind. Jede auf ihre Art, denn die beiden sind absolut gegensätzlich veranlagt. Der Psychoanalytiker würde das jetzt mit Übertragung, subjektivem Empfinden und selektiver Wahrnehmung erklären. Mag sein. Für mich sind sie auf alle Fälle reale Abbilder von ganz unterschiedlichen Teilen meiner eigenen Persönlichkeit.
Und hier sind sie. Darf ich vorstellen?
Mein liebster Schatz 2014 |
Sie ist voll die Jägerin, z.B. wenn sie einen Vogel sieht, und doch ein großer Angsthase, der sich bei jedem Tatütata und bei fast jedem Besuch unter der Decke versteckt. Sowieso liebt sie ihre Deckenhöhle, wo sie meist den ganzen Nachmittag verpennt. Grundsätzlich ist sie eh die Faule (und Moppelige), die oft nur aufsteht, um den Schlafplatz zu wechseln, zu fressen oder zu mir zur Kuschelzeit zu kommen. Denn sie ist die Liebes- und Schutzbedürftige, die ganz nah bei mir sein mag. Am liebsten wäre ihr, glaube ich, wenn ich wie ein Känguru einen Beutel hätte, in den sie hineinschlüpfen kann.
Wenn sie sich zu mir auf die Couch legt, dann in meinen Arm, wo sie bald ein Vorderbein ausstreckt und unter meinen Hals schiebt. Das fühlt sich dann an, als wollte auch sie mich im Arm halten. Oft döst sie dann nicht gleich, sondern sieht mich noch lange einfach nur an.
Unter den Schwestern hat sie wohl den höheren Rang. Am Fressnapf überlässt sie aber der anderen den Vortritt, wenn ihr Knurren nicht wirkt; so als wäre es ihr zu blöd, ums Fressen zu kämpfen. Außer dem üblichen Futter mag Nysha Wurst, Käse, Eiswaffeln, Seife, Ohrenschmalz und Fischstäbchen.
aka Süße, aka Frau
Fledermaus, aka Huhn,
aka kleine Maus:
Fledermaus, aka Huhn,
aka kleine Maus:
Sie ist die Aufgeweckte, die sich Sachen von ihrer Schwester abguckt und auch schon mal was anstellt, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Meine Erziehungsmaßnahme mit der Sprühflasche ist für sie dann nur willkommener Auftakt zum Fangenspiel :-/. Wenn sie will, ist sie aber sehr lernfähig. Momentan üben wir, dass sie mir beim Gehen zwischen den Beinen durch läuft! Feli hat immer noch großen Bewegungsdrang und ist verspielt wie eine Zweijährige. Hinter ihren langen Ohren (sie erinnert mich an Yoda aus Star Wars) kann sie es faustdick haben. Raffiniert ist sie auch, wenn sie an Nyshas Futter will: Sie markiert die Unterwürfige, wenn Nysha knurrt, weicht aber nicht zurück, sondern hält sich ganz still nach dem Motto "Ich bin nicht da". Bis das Futterschüsselchen mal kurz frei wird...
Wenn ich auf der Seite liege, klettert Feli gern auf mich drauf und macht es sich oben zwischen Hüfte und Schulter bequem. Beim Kuscheln muss sie grundsätzlich ihre Pfoten obenauf haben und zu eng darf es auch nicht sein - man könnte sie ja schließlich sonst an der Flucht hindern. So aufgeschlossen und neugierig sie ist, bleibt Feli doch im Kern auf Distanz und vertraut auch mir nicht absolut.
Eine Jägerin ist sie gar nicht; ihr Fleisch hat sie lieber in mundgerechten Stückchen und am besten mit viieeel Soße. Außerdem mag sie Salami, Teewurst, Haarspray (an meinem Haar), dürre Blätter und Eiswaffeln.
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Beim Basteln "helfen" beide natürlich auch recht fleißig mit: Das reicht vom Auf-dem-benötigten-Designpapier-Liegen über Runde-Dinge-vom-Tisch-Schubsen bis hin zu Sich-bewegende-Bänder-Fangen. Wenn's mir zu bunt wird, muss ich sie aus dem Zimmer werfen - bzw. ich sperre mich in einem Raum ein und überlasse ihnen den Rest der Wohnung *g*. Hmm, wenn ich so überlege, ist es eigentlich immer nur Feli, die den Rauswurf provoziert...
So, nun kennt ihr meine Mädels (sie sind die Mädels, ich bin das Mädi^^) und wenn ihr in Zukunft auf Fotos meiner Bastelwerke Katzenhaare entdeckt, wisst ihr auch, woher die wohl kommen.
Wos?? Katzen?? Awo, des san doch meine zwoa Mäuse!!
Nachtrag:
❤ Nysha ❤ ✞ 25.11.2015