Samstag, 5. Mai 2018

SVGs von Pixabay & Co

Wer plottet, kennt das SVG-Format. Wer plottet, kennt vielleicht auch Pixabay: eine Sammlung frei verwendbarer Fotos und Illustrationen. Wusstet ihr, dass es dort nicht nur JPEG- und PNG-Bilder gibt, sondern auch SVGs? Damit entfällt das Nachzeichnen, einzelne Farbflächen sind wie gewohnt separat bearbeitbar.
Weil da zwar das Format stimmt, aber die Grafiken nicht explizit zum Plotten gemacht sind, kann es sein, dass man sie mehr oder weniger aufbereiten muss. Heute möchte ich euch zeigen, wie ihr SVGs findet und was da evtl. noch zu tun ist, um das jeweilige Motiv plotten zu können.


Pixabay ist nur eine von vielen SVG-Quellen im Netz. Ich nehme diese Plattform deshalb als Beispiel, weil es dort auch schneidbare Grafiken gibt, die nichts kosten und ohne Namensnennung frei verwendbar sind, und weil das zu wenig bekannt ist. Und weil manche Plottdateiverkäufer diesen Umstand für sich entdeckt haben... Bitte, bitte lest diesen Post deshalb bis zum Ende durch.

Inhaltsangabe:
  1. Vorteil von SVGs gegenüber JPEGs
  2. Einschränkung bei SVGs von Pixabay & Co
  3. SVGs auf Pixabay & Co finden (Video)
  4. Bearbeitungsbedarf von SVGs (Video)
  5. Was tun, wenn ich die SVG nicht verwenden kann? (Video)
  6. Für Pixabay-SVGs bezahlen?

Vorteil von SVGs gegenüber JPEGs

"Normale" Cliparts/Zeichnungen/Digistamps enthalten keine Schneidelinien (siehe letzter Post) und müssen deshalb erst nachgezeichnet werden.
Illustrationen, die mit einem Vektorprogramm wie z.B. Inkscape oder Adobe Illustrator erstellt wurden und auch als Vektorgrafik abgespeichert wurden, enthalten dagegen viele einzelne Elemente, die aus "Pfaden" bestehen, welche unser Plotter als Wegbeschreibung braucht. Und: Diese Elemente sind bearbeitbar und wir können das Motiv für mehrfarbiges Plotten wunderbar zerlegen.
Viele Motive auf Pixabay gibt es sowohl als JPEG oder PNG als auch als Vektorgrafik. Wenn wir die Wahl haben, nehmen wir doch gleich Letzteres, oder nicht?

Weiterer Vorteil: https://pixabay.com/ (und auch https://openclipart.org/ u.a.) sind Plattformen, auf denen alle Grafiken kostenlos und frei verwendbar sind.
Beide Seiten finde ich sehr seriös, aber bitte bleibt trotzdem kritisch und behaltet im Hinterkopf, dass immer ein Unsicherheitsfaktor bleibt, ob der Hochlader eines Bildes auch wirklich der Urheber oder Rechteinhaber ist oder ob der Schutz wirklich abgelaufen ist (bei alten Illustrationen z.B.).

Einschränkung bei SVGs von Pixabay & Co.

Wie eingangs schon erwähnt, handelt es sich um Grafiken, die für den optischen Eindruck optimiert sind und für die Veröffentlichung als JPEG/PNG. Je nach Motiv und wie der Ersteller arbeitete, kann die Datei bereits perfekt fürs Plotten sein oder man muss kleinere oder auch mal größere Anpassungen vornehmen. Dies gilt nicht nur für Grafiken von Pixabay. Ob kostenlos oder nicht, nur explizite Plottdateien sind garantiert schneidefertig; bei allen anderen SVGs müssen wir damit rechnen, dass sie etwas Umarbeitung brauchen.
Auch kann es mal vorkommen, dass die Datei vom Silhouette Studio nicht richtig gelesen werden kann und man erhält nur ein Kauderwelsch an seltsamen Flächen und Linien.
Im Video weiter unten zeige ich euch anhand von ein paar Beispielen, wie SVGs, die nicht explizit Plottdateien sind, aussehen können.

Aber Hey! Probieren geht über studieren, nicht wahr? Speichert und öffnet eure gewünschte Datei und guckt einfach mal, wie plottfreundlich sie von Haus aus schon ist und ob ihr euch die notwendigen Änderungen zutraut.

SVGs auf Pixabay & Co finden

Im folgenden Video zeige ich:

  • wie ihr auf Pixabay speziell nach SVGs sucht
  • worauf ihr bereits bei der Auswahl hinsichtlich Plottfreundlichkeit achten könnt
  • wie ihr die Seite openclipart verwendet





Bearbeitungsbedarf von SVGs

Im folgenden Video zeige ich:

  • dass mnche Dateien von Haus aus komplett plottfertig sind
  • welche Eigenschaften typisch für SVGs sind
  • auf welche plottunfreundlichen Hürden ihr öfter mal stoßen könntet und was dann zu tun ist





Was tun, wenn ich die SVG nicht verwenden kann?

Habt ihr die kostenlose Editon des Silhouette Studio, und könnt ihr keine SVG öffnen? Oder ihr habt eine SVG-Datei erwischt, die im Studio nicht korrekt dargestellt wird, sondern nur als Wirrwarr von zackigen Flächen?

Im folgenden Video zeige ich,

  • wie ihr Dateien ins DXF-Format umwandeln könnt
  • wie ihr vermeintlich "kaputte" SVGs fürs Studio lesbar macht




Für Pixabay-SVGs bezahlen?


Habt ihr das letzte Video angesehen, dann wisst ihr jetzt, dass es manchmal keine oder nur minimale Veränderungen braucht, um eine Datei plotten zu können, dass aber auch mal mehr oder weniger an Zeit und Software-Kenntnissen notwendig sind. Die hat nicht jeder und derjenige ist bestimmt froh, wenn jemand anders die Bearbeitungen für ihn erledigt. Umgekehrt ist es auch völlig in Ordnung, wenn jemand richtig plottunfreundliche Vektorgrafiken aufbereitet und sich diese Arbeit bezahlen lässt.

Tatsächlich verkaufen einige Plottdateienshops Designs, die eigentlich von Pixabay (und anderen Plattformen) stammen. Steckt wirklich "handwerkliche" Arbeit drin, ist es auch ok, dass das Ganze etwas kostet. (Wird ein Motiv in etwas gänzlich Neues verwandelt, sowieso.) Womit ich jedoch überhaupt nicht klar komme, sind zwei Dinge:

  1. Zum Einen ist da die Sache mit den Lizenzbedingungen und dem angeblichen eigenen Design. Wie kann jemand seinen eigenen Stempel drauf hauen und die Nutzung einschränken, wenn er/sie doch nur technische Bearbeitungen wie z.B. Verschweißen vorgenommen hat oder wenn das Aussehen nur marginal verändert wurde? Wenn keine bedeutende gestalterische Kreativität vorliegt? Wie rechtmäßig kann ein Copyright sein, wenn sich die Bearbeitung nicht (oder kaum) vom Original unterscheidet? 
  2. Zum Anderen habe ich schon mehrfach gesehen, dass Grafiken, die wirklich bereits plottfertig sind und bei denen NULL KOMMA NIX bearbeitet werden muss, bei solchen "Designern" gegen Entgelt zu haben sind. Einfarbige Silhouetten sind ein wunderbares Beispiel, ich hab's im Video gezeigt.
    Der Verkaufspreis rechtfertigt sich für mich NICHT mit der Begründung, dass die Datei auch im DXF-Format mit dabei ist oder dass das Motiv probegeplottet worden ist. Ersteres dauert keine 10 Sekunden und kann jeder selber machen, Letzteres erledigen die Probeplotterinnen, die außer der Datei nix dafür kriegen. In jedem Fall liegt keine designerische Tätigkeit vor. Womit wir wieder bei Problem Nr. 1 mit dem Urheberanspruch wären...

Zur Klarstellung: 
Vorlagen verwenden, um daraus etwas Neues zu machen, ist völlig ok und damit nicht gemeint. Hier ein paar einfache, selbst erstellte Beispiele, wie echte gestalterische Bearbeitungen aussehen können (Ausgangsgrafik natürlich von Pixabay):


Baut jemand fremde Werke in eigene Gestaltungen ein und will diese an andere weitergeben, ist es wichtig, dass die Vorlagen aus unbedenklicher Quelle stammen und ein entsprechendes Nutzungsrecht vorliegt. (Ansonsten haben auch die Kunden/Nutzer keine Erlaubnis und verwenden somit Illegales.)

Und hier Beispiele für Pixabay-Motive, bei denen die SVGs gar nicht mal weiter bearbeitet werden müssen (ich hab sie alle überprüft):


Es gibt dann Leute, die nehmen Grafiken wie diese und verkaufen sie genau so als Plottdateien - oft explizit gekennzeichnet als "selbst erstellt". Die einzige Arbeit damit besteht aber lediglich im Abspeichern als zusätzliche DXF und im Packen eines Zip-Ordners. 

Ob das rechtlich ok ist, weiß ich nicht. Moralisch aber finde ich sowas unter aller Kanone. Ihr hoffentlich auch.

Wenn ihr von solchen Fällen erfahrt: Seid unbequem. Fragt nach. Beschwert euch. Und zwar öffentlich sichtbar.
Nur Druck von Kundenseite kann helfen, dass Verkäufer, die sich mit fremden Federn schmücken und/oder den Kunden Geld für etwas aus der Tasche ziehen, was es eigentlich umsonst gibt, ihr unlauteres Gebahren einstellen müssen.

Lossts eich net fia blääd vakaffa!