Freitag, 9. Februar 2018

*Klick Klick*

Heute kann ich euch etwas Brandneues zeigen - die frisch gewerkelte Kamerakarte!

Ich hab auch die Vorlagen dafür mitgebracht und werde versuchen zu erklären, wie ihr damit die Karte nachbasteln könnt.

Erst einmal möchte ich euch aber noch ein paar Bilder zeigen. ^_^


Das Objektiv (oder die Blende?) habe ich mit Folie hinterlegt, damit's auch ein bissl nach echter Linse aussieht und die "Schrauben" sind sog. Brads, das sind kleine Musterbeutelklammern.


Oben hat das Gehäuse einen Schlitz, da drin steckt nach Art der alten Fotoplatten eine Schiebekarte für persönlichen Glückwunschtext. Als Griff habe ich die oberen Teile einer Fotokamera mit Auslöser, Blitzschuh und Eiinstellrädchen nachgeahmt.


So wie die ersten Fotoapparate hat meine Karte einen richtigen Balg. Da diese Kästen aber in der Gesamtform sehr unspezifisch waren, habe ich mich für eine Mischung aus modernerer Kameraform und altem auszziehbarem Objektiv entschieden. Sowas gab es auch in echt, somit ist mein Design gar nicht mal unrealistisch.
(Beispiel hier: https://images.fineartamerica.com/images/artworkimages/mediumlarge/1/vintage-cameras-meirion-matthias.jpg)

Der Balg ist übrigens funktionstüchtig, kann also gedehnt und gestaucht werden. Das war mir wichtig, denn die Kamera sollte in der Tiefe variabel sein, um in eine schmalere Hülle zu passen.
Bei meiner Recherche bin ich auf "reverse paper folding" gestoßen. Wenn ihr den Begriff bei Google eingebt, bekommt ihr viele Beispielbilder für diese Art des Papierfaltens. Sieht toll aus - ist aber auch eine rechte Friemelei.

Vorlagen und Anleitung

Balg

Dieser Balg, oder wie immer das Teil heißen mag, ist der aufwändigste und sensibelste Teil der ganzen Karte, denn jeder Abschnitt einer waagrechten Linie muss im Wechsel nach oben und nach unten gefaltet werden. Eine genaue Faltanleitung gebe ich hier nicht mit; nutzt bitte Google und Youtube mit den Begriffen "bellow folding" und "reverse paper folding", damit erhaltet ihr einige konkrete Anleitungen.
Richtig gefaltet ergibt sich ein quadratischer (bzw. eigentlich achteckiger) Rahmen.


Die Vorlage habe ich im Silhouette Studio erstellt (wie so etwas aussehen muss, habe ich an verschiedenen Stellen im Netz gesehen), dann jedoch nicht geplottet, sondern lediglich ausgedruckt und anschließend von Hand ausgeschnitten und gefalzt.
Erstens ist die Vorlage für Print&Cut zu groß bzw. die Fläche auf einem Dokument mit Passermarken wäre zu klein. Zweitens müssen die Falze im Papier unbedingt heil bleiben. Auch ein Anritzen mit dem Plottermesser würde sie bald einreißen lassen.

Ich habe 2 Dateien für euch: Ein PDF zum Ausdrucken und auch eine Studio-Datei. Diese ist optimiert, die Falze drucken oder mit dem Stift zeichnen zu lassen (durchgehende Linien, Linienstärke > 0).



Karte

Den Rest der Kamera habe ich vom Plotti schneiden lassen. Lediglich den Zierstreifen oben rund ums Gehäuse und die beiden schwarzen Stücke aus geprägtem Papier habe ich mit dem Hebelschneider gemacht (und schief aufgeklebt :-/ ). Diese Teile sind auch nicht in der Plottdatei enthalten.


Auch ohne die 3 Formen enthält die Datei einiges an Elementen plus einem Foto als Anschauungsbeispiel:


Wer einen Brother Plotter hat und online ins SVG-Format konvertieren muss/möchte: Ihr müsst die Elemente erst mal im Studio auf mehrere Dateien aufteilen, denn es wird nur korrekt umgewandelt, wenn sich keine Teile außerhalb der Schneidefläche befinden.

Gehäuse und Schieber sind selbsterklärend, denke ich. Auf der Matte im Screenshot seht ihr die verschiedenen anderen Teile: 3 kreisförmige Formen für die Blende/Linse (die kleinen Löcher sind für die Klammern vorgesehen), 2 große Quadrate (hinterer und vorderer Abschluss des "Objektivs") und 2 kleinere achteckige Teile, mit denen ich den Balg vorne und hinten beklebt habe, damit er einfacher an den beiden Abschlüssen angebracht werden kann.
Das Achteck ohne Ausschnitt ist dann auch die Fläche, auf die ihr einen Spruch oder ein Bildchen druckt/malt, falls ihr wie ich im Inneren des Objektivs so etwas haben wollt.

Die Datei bekommt ihr hier: Kamerakarte Studio3


Tipps zum Zusammenbauen


Für den Balg:

  • Nehmt dazu Papier mit max. 100 g/cm², denn sonst lassen sich die abwechselnden Berg- und Talfalze nicht mehr falten. Auch so ist es eine etwas mühsame Geschichte. 
  • Wenn ihr kein Prägetool habt, aber den Plotter benutzen wollt, würde ich unbedingt dazu raten, die Falze mit dem Stift zeichnen zu lassen und anschließend selber die Linien mit einem falzbeinähnlichen Werkzeug nachzuziehen.
  • Die kleinen Achtecke in der Datei sind nicht zwingend notwendig, dadurch bekommt der Balg aber ebene Klebeflächen, was beim Anbringen recht vorteilhaft ist.

Für die Blende/Linse:

  • Der blaue Kreis mit Löchern ist für ein Folienstück, er kommt hinter den Ring mit denselben Löchern. 
  • Die beiden werden mit den Klammern verbunden und dann mit Hilfe von 3D-Klebepads auf dem hinteren Ring fixiert.


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Downloadschwierigkeiten auf Mobilgeräten? Infos hier.

Lasst doch bitte im Austausch für die Vorlagen ein paar Worte da, ja? Über Fotos von gebastelten Werken würde ich mich auch sehr freuen.

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Na, wie gefällt euch meine Kamera? ^_^
Sie war übrigens eine Auftragsarbeit für eine liebe Freundin, als Geschenk für ihren Sohn, der Fotograf ist. Karte und Box sind bereits heil bei ihr angekommen und sie ist mehr als begeistert. Ich bin ja seeeehr gespannt, was das Geburtstagskind dazu sagt. :-P

Äidz braicht i bloß no a echte, scheene Kamera